1.12.2025

Besuch bei Stadler Rail

Syslogic-Mitarbeiter posieren fröhlich in der Produktionshalle von Stadler Rail in Bussnang vor einem roten Zug

„Es ist faszinierend zu sehen, wo die Geräte, die ich täglich herstelle, tatsächlich zum Einsatz kommen“, sagt Claudia, eine Produktionsmitarbeiterin bei Syslogic. Sie steht im Führerstand eines Stadler-Zugs, der gerade seine letzten Feinheiten erhält. Das Stadler-Team schließt die letzten elektronischen Installationen ab. Bald wird dieser FLIRT-Zug von Bussnang ins nahegelegene Erlen zur Inbetriebnahme gebracht.

Team-Event mit Zwischenstopp bei Stadler Rail

Syslogic hat ihre Mitarbeitenden aus Deutschland und aus der Schweiz zu einem mehrtägigen Team-Event in die Ostschweiz eingeladen. Neben sportlichen und kulturellen Aktivitäten steht als besonderes Highlight der Besuch von Stadler Rail auf dem Programm. Am Hauptsitz in Bussnang entwickelt und fertigt Stadler Schienenfahrzeuge wie Züge, Stadt-, Schmalspur- und Zahnradbahnen.

Stadler und Syslogic arbeiten seit vielen Jahren zusammen. Raphael, CEO von Syslogic, sagt: «Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem ganzen Team einen Blick in die Zugfertigung von Stadler werfen dürfen.» Stadler sei ein wichtiger Kunde und alle Mitarbeitenden würden das Unternehmen kennen, so Raphael.

Die Syslogic Mitarbeitenden werden von Rolf Waldvogel empfangen. Der Siebzigjährige kennt Stadler aus dem Effeff, schliesslich hat er bereits im Jahr 2000 beim Zugbauer angeheuert. Rolf erzählt: «Ich habe damals in der Fahrwerksabteilung angefangen und war der 154. Mitarbeitende.» Mittlerweile hat er 16 600 Arbeitskolleginnen und -kollegen – und eigentlich wäre er längst im Ruhestand. Doch Stadler war für Rolf nie nur Arbeit, sondern immer auch Leidenschaft. Darum kommt er freiwillig ein- bis zweimal pro Woche nach Bussnang, um Besucherinnen und Besucher durch den Betrieb zu führen. 

Umfassendes Know-how unter einem Dach

Nach Kafi und Gipfeli zeichnet Rolf kurz den kometenhaften Aufstieg von Stadler Rail auf. Das Unternehmen hat sich unter der Leitung von Peter Spuhler, der heute Verwaltungsratspräsident der Firma ist, in den letzten 25 Jahren vom Schweizer Mittelständer zum weltweit agierenden Rolling-Stock-Spezialisten entwickelt. Seit 2019 ist das Unternehmen an der Schweizer Börse SIX kotiert. Stadler hat bis heute über 12 400 Fahrzeuge in 49 Länder geliefert und zählt weltweit 270 Kunden. Rolf ist sichtlich stolz, Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein. 

Wir starten zur Tour durch die Produktion. Rolf erklärt uns, wie die Aluminiumwagen hergestellt und lackiert werden, wie die Antriebseinheiten funktionieren und die Räder hergestellt werden. Es ist eindrücklich zu sehen, welches Know-how hier unter einem Dach vereint ist. Gleichzeitig ist es erstaunlich, welch breites Produktportfolio Stadler abdeckt. Neben den bekannten Triebwagenkompositionen stellt das Unternehmen auch Lokomotiven mit Elektro- oder Dieselantrieb her, bietet Fahrzeuge mit Batterieantrieb und baut Trams und Zahnradbahnen. Ausserdem macht uns Rolf auf eine Triebwagenkomposition mit Wasserstoffantrieb aufmerksam, eine weitere Stadler-Entwicklung, die weltweit für Aufsehen sorgt. Das Fahrzeug hier werde bald in Sizilien unterwegs sein, doch auch in den USA seien bereits wasserstoffbetriebene Fahrzeuge von Stadler unterwegs, so Rolf. Dort habe ein solcher Zug sogar einen Weltrekord aufgestellt – 2803 Kilometer, ohne zu tanken.

Wo wird der Syslogic Rechner verbaut?

Das Highlight für die Syslogic Mitarbeitenden aber wartet in einem fast fertiggestellten FLIRT. Im Führerstand sind die Monteure gerade dabei, den Syslogic Embedded-Computer anzuschliessen. Viele Mitarbeitende arbeiten jeden Tag in der Elektronikfertigung bei Syslogic, haben aber noch nie mit eigenen Augen gesehen, wo die Geräte tatsächlich eingesetzt werden. Entsprechend lässt es sich niemand nehmen, einen Blick in den Führerstand zu werfen.

Stadler nutzt die Syslogic Geräte als RCU (Rail Communication Unit). Diese ist die Hardware-Basis für den Stadler eigenen RDS (Rail Data Service), der Diagnose- und Betriebsdaten sowie Prozesswerte erfasst und an die Flottendatenbank überträgt. Dank diesen Daten lässt sich der Zustand eines Schienenfahrzeugs jederzeit genau überwachen, zudem werden potenzielle Schwachstellen frühzeitig erkannt. Wartungsarbeiten lassen sich dadurch planen, Stillstandzeiten werden minimiert. Ausserdem erhält Stadler durch die Daten wichtige Inputs zur stetigen Verbesserung ihrer Fahrzeuge. 

Der Besuch bei Stadler hat sich gelohnt, da ist sich das Syslogic Team einig. Benjamin, Product Manager bei Syslogic, sagt: «Für mich ist es beeindruckend zu sehen, wie unsere Geräte ein Bestandteil eines so komplexen Systems werden.» Das motiviere ihn zusätzlich, so Benjamin. 

Nach der Verabschiedung von Rolf reist die Syslogic Gruppe weiter – natürlich im Zug, denn praktischerweise verfügt das Stadler-Werk über eine eigene Zughaltestelle. Am Bodensee lässt das Team die Eindrücke bei einem feinen Mittagessen nochmals Revue passieren.  

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