3.3.2025

Fahrerassistenzsystem von Cubris: Schienenverkehr - pünktlich, effizient, sicher

Londoner Bahnhof, ankommender Zug, Bild von Ugur Akdemir

Der Verkehr ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen. In Bezug auf die CO2-Emissionen schneidet der Schienenverkehr im Vergleich zum Individualverkehr gut ab. Es gibt jedoch auch ein großes Potenzial für die Bahn, die Mobilität nachhaltiger zu gestalten. Dies ist das Ziel von Cubris, einem dänischen Unternehmen, das seit kurzem zu Hitachi Rail gehört.

Cubris will aber nicht nur die Umweltbelastung durch den Schienenverkehr reduzieren, sondern gleichzeitig die Pünktlichkeit und Sicherheit von Zügen verbessern, die Betriebskosten für Bahnbetreiber senken und die Verkehrsverlagerung von der Strasse und der Luft auf die Schiene vorantreiben. Keine Frage, ein ehrgeiziges Ziel! Unterstützt wird Cubris dabei unter anderem von der Embedded-Spezialistin Syslogic.

GreenSpeed sorgt für Energieeffizienz und Pünktlichkeit

GreenSpeed heisst das Fahrerassistenzsystem von Cubris. Dieses dient als Bindeglied zwischen dem Verkehrsüberwachungssystem des Bahnbetreibers und der Lokführerin oder dem Lokführer. GreenSpeed liefert intuitive Fahrhinweise auf Basis von Geschwindigkeitsprofilen in den Führerstand und ermöglicht einen ressourcenschonenden und reibungslosen Bahnbetrieb. 

Im herkömmlichen Schienenverkehr werden Züge zwischen Signalen und Fahrzeitmessungen oft mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit bewegt, obwohl das in den meisten Fällen nicht nötig ist. Am nächsten Signal werden die tonnenschweren Züge dann ausgebremst und müssen anhalten. Mit GreenSpeed werden solche unnötigen Halte verhindert. Dank dem Geschwindigkeitsprofil von GreenSpeed fahren Lokführerin oder Lokführer so, dass der Zug exakt zur richtigen Zeit am nächsten Signal eintrifft. Der Energiebedarf wird dadurch deutlich reduziert. Auch bei der Einfahrt in Bahnhöfe bietet GreenSpeed Unterstützung. Dank der GreenSpeed-Fahrempfehlung lässt die Lokführerin oder der Lokführer den Zug ausrollen. Das schont Ressourcen und verbessert das taktgenaue Einhalten des Fahrplans genauso wie die Sicherheit auf der Schiene. Auch wenn unerwartete Ereignisse auftreten, beispielsweise wenn ein vorausfahrender Zug zu lange im Bahnhof steht, wird das von GreenSpeed erfasst. Die Geschwindigkeitsprofile der nachfolgenden Züge werden praktisch in Echtzeit angepasst oder die Züge werden auf ein anderes Gleis umgeleitet.

GreenSpeed lernt ständig dazu

Grundlage für GreenSpeed sind Fahrplan, Infrastrukturdaten, Topografie und eine exakte Fahrzeugcharakteristik. Cubris nutzt diese Daten, um mit einem ausgeklügelten Algorithmus Geschwindigkeitsprofile zu erstellen, die direkt auf allen GreenSpeed-Fahrzeugen im Netz berechnet werden. Bei unerwarteten Ereignissen werden die Geschwindigkeitsprofile für alle betroffenen Fahrzeuge angepasst. Die Betriebsdaten aller Züge, die mit GreenSpeed unterwegs sind, werden im Datencenter gespeichert und analysiert. Dadurch wird GreenSpeed laufend verbessert.

Greenbox: Plattformunabhängig nachrüstbar

Zu den Kunden von Cubris gehören verschiedene Schienenfahrzeughersteller, die GreenSpeed als Service in ihre Triebfahrzeuge integrieren. Der Service läuft dabei direkt über das Boardsystem (Train Control and Management System) des Zuges. Doch Cubris bietet mit der Greenbox auch eine nachrüstbare Plug-and-Play-Lösung für OEMs und Bahnbetreiber. Dazu hat sich Cubris mit der Embedded-Spezialistin Syslogic zusammengetan. Diese liefert einen bahnzertifizierten Embedded-Computer, auf dem Cubris’ GreenSpeed-Software betrieben wird. 

Martin Kyndi, CCO bei Cubris: Der Bahnrechner RSL 82 von Syslogic hat die Anforderungen von Cubris perfekt erfüllt.

Die Greenbox wird an das On-Board-Ethernet eines vorhandenen Fahrzeugs angeschlossen. Sie empfängt Telemetriedaten und kommuniziert mit dem GreenSpeed-Server an der Strecke. Außerdem überträgt sie die Geschwindigkeitsprofile an die Fahrerkabine. Die Fahrempfehlungen werden in einem Browserfenster auf einem beliebigen Bildschirm angezeigt.

Nachdem Cubris ursprünglich in Dänemark gestartet ist und GreenSpeed erstmals von der dänischen Staatsbahn eingesetzt wurde, war die Entwicklung der Greenbox ein wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte. In dieser Phase kam die Zusammenarbeit mit Syslogic zustande. Martin Kyndi, CCO bei Cubris, erinnert sich: "Wir suchten einen Hardware-Partner mit langjähriger Erfahrung im Bahnbereich." Laut Kyndi verfügte Syslogic über eine breite Palette an Bahncomputern. Die Anforderungen von Cubris wurden durch den evaluierten Bahncomputer perfekt erfüllt.

Starke Partnerschaft und doppeltes Eisenbahn-Know-how

Syslogic ist ein europäischer Anbieter, der sich auf Embedded-Systeme für die Eisenbahnindustrie spezialisiert hat. Die Bahncomputer des Unternehmens sind nach EN50155 und EN45545 HL3 zertifiziert. Sie erfüllen hohe Anforderungen an Robustheit, Langlebigkeit und Langzeitverfügbarkeit und sind für den erweiterten Temperaturbereich von -40 bis +70 Grad Celsius geeignet. Die Embedded-Systeme sind weltweit bei namhaften Schienenfahrzeugherstellern und Bahnbetreibern im Einsatz, sowohl in Schienenfahrzeugen als auch für die streckenseitige Verkehrssteuerung und CCTV-Anwendungen in Bahnhöfen. Benjamin Gassler, Produktmanager bei Syslogic, sagt: "Unsere Bahnrechner sind speziell für den Bahnmarkt konzipiert. Dadurch bieten die Geräte sehr hohe MTBF-Werte (Mean Time Between Failures), was sich wiederum positiv auf die niedrigen Total Cost of Ownership auswirkt, so Gassler.

Mittlerweile ist aus der Zusammenarbeit von Cubris und Syslogic eine erfolgreiche Partnerschaft geworden. Beiden Unternehmen ist es ein Anliegen, die Innovation im Bahnmarkt zu fördern und so einen Beitrag zu einer möglichst ressourcenschonenden Mobilität und zum Netto-Null-Ziel 2050 der EU beizutragen. 

Martin Kyndi, CCO bei Cubris, sagt: «Weil wir GreenSpeed sowohl als Service als auch als Plug-and-Play-Lösung anbieten, sprechen wir Schienenfahrzeughersteller und Bahnbetreiber gleichermaßen an. Entsprechend wolle Cubris seine Stellung als führender Partner für Fahrerassistenzsysteme weiter ausbauen, so Kyndi. Dazu gehört auch die geografische Expansion. Bereits heute ist Cubris in West- und Zentraleuropa, in Skandinavien und in Großbritannien tätig. Unter anderem wird das System für die bekannte Elisabeth Line, die Stadt- und Vorortbahn in London eingesetzt. 2025 sollen weitere europäische Bahnlinien mit dem cleveren Fahrerassistenzsystem erschlossen werden. 

Cubris ist eine dänische IT- und Ingenieurgesellschaft (ApS) mit Sitz in Kopenhagen, Dänemark, die sich auf die Entwicklung und Bereitstellung der Fahrerberatungslösung "GreenSpeed" für Bahnbetreiber im Personen- und Güterverkehr spezialisiert hat. Das Unternehmen befindet sich im Besitz der Hitachi Rail Group.

Syslogic ist ein führendes Technologieunternehmen in der Embedded-Industrie und ein Vorreiter der Digitalisierung. Die Embedded-Computer von Syslogic sind die Hardware-Basis, um die Trends von morgen Wirklichkeit werden zu lassen und die grundlegenden Herausforderungen unserer Zeit zu meistern.

Bilder: Cubris, Syslogic und Unsplash/Ugur Akdemir

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