
Tech-Pionier Elon Musk hat sich der Vision einer umweltfreundlichen Personenbeförderung verschrieben. Mit Tesla hat er bereits die elektrische Transformation des Automobils eingeleitet. Doch Musk wäre nicht Musk, wenn er sich damit begnügen würde. Eine seiner weiteren Visionen ist es, den Personen- und Güterverkehr in Tunnel zu verlegen. Doch da gibt es ein kleines Problem: Der Bau von Tunneln dauert furchtbar lange. Das will er ändern und hat deshalb über sein Unternehmen The Boring Company den Not-a-Boring-Wettbewerb gestartet .
Studierende der DHBW Mosbach (Duale Hochschule Baden-Württemberg) sind eines von zwölf Teams, die sich für die Endrunde in Los Angeles qualifiziert haben (siehe Blogartikel vom 25.02.2021). Die Tunnelbohrmaschine mit dem Namen "Dirt Torpedo" wird derzeit in einer Halle des Maschinenbauunternehmens FFT Produktionssysteme GmbH & Co. KG in Fulda montiert. Die Zeit drängt! Bereits im August soll die Maschine ausgeliefert werden, damit sie im September in der Mojave-Wüste zum Einsatz kommen kann. Und wenn es die Zeit erlaubt, soll sie vorher noch in einem deutschen Steinbruch getestet werden.
Die Studierenden werden von zahlreichen Unternehmen unterstützt. Eines davon ist der Embedded-Spezialist Syslogic, der die robusten KI-fähigen Steuerungscomputer bereitstellt. Die drei KI-Computer überwachen die Position der Tunnelbohrmaschine und steuern die drei Stewart-Plattformen, das core des Dirt Torpedo. Neben der hohen Leistung ist auch die Robustheit der Steuerungscomputer entscheidend. Die robusten Computer von Syslogic erfüllen die Schutzklasse IP67 und gehören zu den robustesten Geräten, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Dementsprechend sind sie resistent gegen Stöße, Vibrationen, Staub und extreme Temperaturen.
Das angestrebte Ziel ist ehrgeizig. Der Dirt Torpedo soll sich mit 5,4 m pro Stunde durch den Wüstenboden bohren. Das ist 80 Prozent schneller als herkömmliche Tunnelbohrmaschinen. Ermöglicht wird dies durch ein neuartiges Konzept. Der Dirt Torpedo unterscheidet sich von anderen Tunnelbohrmaschinen vor allem in drei Punkten. Erstens: Die Maschine bewegt sich, indem sie sich mit reifenartigen Segmenten im Boden abstützt. Konventionelle Maschinen stützen sich an der Wand ab oder werden von hinten geschoben. Zweitens: Die Tunnelwände hinter der Maschine werden durch Düsen, die direkt auf die Wände gerichtet sind, kontinuierlich mit Beton und Härter besprüht. Drittens: Der Dirt Torpedo verwendet einen Saugbagger, um das ausgehobene Material abzutransportieren - herkömmliche Maschinen verwenden meist Förderbänder.
Wir drücken den Studenten weiterhin die Daumen und sind gespannt, wie sich der Dirt Torpedo in der Mojave-Wüste schlagen wird. Wir werden die Fertigstellung der Maschine und den Wettbewerb in den USA weiterhin aufmerksam verfolgen.